GMAT

Der GMAT (Graduate Management Admission Test) ist ein weltweit standardisierter Test, der die Eignung für postgraduale Master-Studiengänge an betriebswirtschaftlichen Fakultäten („Graduate School of Business“) prüft. Mehr als 1.500 öffentliche und private Universitäten sowie Colleges vor allem in den USA und Großbritannien sehen diesen Test als ein wichtiges Zulassungskriterium für weiterführende Studien an („graduate“), beispielsweise zum „Master of Business Administration“ (MBA).

Da Abschlussnoten international nicht vergleichbar sind, stellt die GMAT-Punktzahl ähnlich wie der Europäische Referenzrahmen für Sprachen ein objektives Auswahlkriterium dar und hat sich in den letzten Jahren als wichtigster Prüfstein für die Zulassung zu Master-Studiengängen etabliert. Auch in Deutschland gewinnt der Test zunehmend an Bedeutung (z.B. beim Master of Management an der Universität Mannheim). Verwaltet wird der Test vom Graduate Management Admission Council (GMAC), einer Nonprofit-Organisation hinter der zahlreiche Business Schools stehen.


Aufbau des GMAT

Der GMAT wird zwar vollständig auf Englisch abgehalten, ist jedoch im Gegensatz zu TOEFL, IELTS oder TOEIC kein reiner Sprachtest. Getestet wird neben der Fähigkeit des Kandidaten, verbale und mathematische Probleme zu lösen auch die Befähigung, unter erheblichem Zeitdruck zu arbeiten, so wie es in einer Management-Karriere später auch verlangt wird.

Die Prüfung besteht gegenwärtig aus einem Aufsatz („Analytical Writing Assessment Section“), einem Frageteil zur Interpretation von Datenquellen („Integrated Reasoning Section“) und zwei Multiple-Choice-Fragebögen („Quant Section“/“Verbal Section“). Für den Aufsatz sowie der Interpretation von Datenquellen stehen 30 Minuten Bearbeitungszeit zur Verfügung. Die beiden letzten Fragebögen sind in je 75 Minuten zu bearbeiten. Der erste Bogen prüft mathematische, logische und quantitative Fähigkeiten, währenddessen der zweite Fragebogen sprachlich-analytische Fähigkeiten, englische Grammatik und das Leseverständnis des Teilnehmers prüft.

In vielen Ländern wird der GMAT bereits als computerbasierter Test durchgeführt. Das bedeutet, dass der komplette, fast 4 Stunden andauernde Test an einem Computer an einem eigens eingerichteten Testcenter absolviert wird.


GMAT Score - Was bedeuten die Punktzahlen?

Durch das Testverfahren wird das Sprachniveau der Testteilnehmer ermittelt, der sogenannte „Score“. Der Score teilt sich in 2 verschiedene Bewertungen:

AWA (Analytical Writing Assessment)

Der AWA-Score wird aus der Bewertung der zwei Aufsätze direkt am Computer sowie von ein oder zwei menschlichen Prüfern gebildet. Der Score wird auf einer Skala von 0 bis 6 in halben Punktzahlen angegeben. Dieses Ergebnis wird zwar im Ergebnisbericht ausgewiesen, trägt jedoch momentan nicht zum Gesamtergebnis bei.

Total Scaled Score/ Total Percentile

Das Gesamtergebnis berechnet sich aus dem Ergebnis des quantitativen und des verbalen Teils und wird auf einer einheitlichen Skala von 200 bis 800 Punkten (Total Scaled Score) sowie häufig auch in Prozent-Angabe von 1 bis 99 (Total Percentile) angegeben. Eine verlässliche Grundlage für die Übertragung der GMAT Punkte in das System des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens gibt es derzeit jedoch nicht. Somit können die Ergebnisse des GMAT nicht mit den Ergebnissen der anderen englischen Sprachzertifikate verglichen werden.

Der durchschnittliche GMAT-Teilnehmer erreichte innerhalb der letzten Jahren einen Punktewert von 500 bis 550 Punkten (das entspricht 40 bis 60 Prozent). Überdurchschnittliche Punktwerte, die von Studenten vieler bekannter Universitäten erreicht werden, liegen zwischen 650 und 700 Punkten. Ein nahezu perfektes Ergebnis von 98 Prozent, bzw. mehr als 740 Punkten, kommt eher selten vor. Das internationale Ranking von MBA Programmen orientiert sich im Wesentlichen am durchschnittlichen GMAT-Ergebnis der zugelassenen Studenten. Dennoch sind viele MBA Programme auf Bewerber mit überdurchschnittlichem GMAT Score angewiesen, um ihren Schnitt zu steigern und vergeben daher gezielt Stipendien an „Top-GMAT-Scorer“.

Ist ein Teilnehmer unzufrieden mit seinem Testergebnis, so kann die Prüfung mehrmals wiederholt werden, jedoch frühestens 31 Tage nach dem jeweils letzten Versuch. Im theoretischen Sinn ist die Anzahl der Wiederholungen nicht begrenzt, jedoch ist der Test jedes Mal erneut kostenpflichtig und die letzten 5 erzielten Punktzahlen werden der Universität übermittelt, sodass diese Auskunft darüber erfährt, ob eine positive Entwicklung zu erkennen ist.

Die Teilnahme am GMAT-Test kostet ca. 250 US Dollar, die Anmeldung erfolgt zentral über die die Website des MBA. In den dort ausgewiesenen Testzentren werden die Prüfungen absolviert, das Ergebnis der Multiple-Choice-Fragen wird direkt übermittelt.


Tipps zur Vorbereitung auf den GMAT

Wegen des Testverfahrens und dem hohen Zeitdruck gilt der Graduate-Management-Admission-Test trotz der eher begrenzt geprüften Inhalte als schwierig und ungewohnt für die Mehrzahl der europäischen Studenten. Besonderes Fachwissen wird zwar nicht erwartet, der Test erfordert jedoch eine entsprechend gründliche Vorbereitung. Generell gilt: Wer sich besser auf den Test vorbereitet, der erreicht auch eine höhere Punktzahl. Da der Wettbewerb um hohe GMAT-Scores jährlich zunimmt, ist die Vorbereitung wichtiger als je zuvor geworden.

Zunächst ist es wichtig, sich erste Informationen über den Test und das Testverfahren zu beschaffen. Der TOEFL-Test kann als Warm-up gesehen werden, um die englische Grammatik aufzufrischen und sich auf den sprachlichen Teil vorzubereiten. Das Werk „The Official Guide for GMAT Review“ beinhaltet Übungsaufgaben, die es durchzuarbeiten gilt. Es stammt von den Machern des Tests. Ebenfalls von den Machern des Tests stammt die Powerprep Software, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Sie dient als Gewöhnung an das Testinterface und die Zeitbelastung. Für Teilnehmer, denen ein Selbststudium nicht liegt, sind Vorbereitungskurse hilfreich, um sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen und Tipps von den Teamleitern zu erhalten.